Freitag, 29. Juli 2011

Die Chinesische Mauer - ein wahres Weltwunder

 
Gestern Morgen mussten wir tatsächlich richtig früh raus, denn eigentlich sollten wir um sieben Uhr morgens an unserer Hotelrezeption abgeholt werden, um auf unsere Chinesische Mauer Tour zu gehen. Gegen halb acht kam dann plötzlich ein völlig verschlafener Michael um die Ecke, der Mensch, bei dem wir die Tour noch am Vorabend im Hostel gebucht hatten. Er berichtete, dass der Fahrer uns verwechselt und versehentlich (?!) ein anderes Pärchen mitgenommen habe... Na toll... Geht's noch?! Erstens ist die Tour teuer genug und zweitens hatten wir uns schon die ganze Zeit richtig dolle 'drauf gefreut!! Der Fahrer würde jetzt aber sofort zurückkommen und uns holen, er sei schon auf dem Weg, wir sollten uns keine Sorgen machen... 
Endlich mit vielen anderen westlichen Touris im Bus sitzend, das war dann so gegen halb neun, wurden wir von km zu km immer aufgeregter... Schon von weit weg konnte man die Mauer und ihre regelmäßigen Türme auf den Bergen ausmachen. Wir haben dann die Seilbahn nach oben genommen, die uns schon eine großartige Aussicht sowohl auf die gigantischen Berge als auch auf die sich dahinschlängelnde Mauer bot. Wow, das ist echt ein einzigartiges Erlebnis. Vor allem, wenn man weiß, dass die Mauer fast 9000 km lang ist und angeblich um die 1.000.000 Menschen beim Bau dieses Weltwunders umgekommen sind. Diese Menschen wurden einfach in der Mauer begraben, das heißt, eigentlich stellt die Mauer auch ein riesiges Massengrab dar, was einem gar nicht so bewusst ist, wenn man endlich 'drauf steht. Teile der Mauer sind völlig zerstört und daher leider nicht für Touristen zugänglich. Viele Stücke der Mauer kann man in den umliegenden Dörfern entdecken, die Menschen haben sie nämlich einfach dazu verwendet, ihre Häuser oder Ställe zu bauen. Einige Stücke der Mauer sind inzwischen schon restauriert und schließen sich gut mit den noch alten Stücken zu einem wunderschönen und absolut imposanten Bauwerk zusammen. 
Wir sind zunächst in die eine und danach in die andere Richtung gewandert: viele unebene Treppenstufen mussten dabei in der brennenden Sonne überwunden werden. Das war teilweise schon ganz schön anstrengend, denn manchmal reichten die einzelnen Stufen fast bis zum Knie... Mit jeder einzelnen Stufe aber wurde die Aussicht dafür immer besser. Wenn sie überhaupt nach der ersten Stufe noch besser werden konnte. ;-) Vor allem von den Dächern der Türme aus konnte man sehr weit sehen. Atemberaubend, wie lang, hoch und massiv diese Mauer ist. Und dabei sieht sie aus, als gehöre sie genau an diese Stelle, sie schmiegt sich quasi an die Bergkuppen und macht jede ihrer Richtungswechsel nach rechts, links, oben und auch unten einfach mit. Wir waren wirklich sehr beeindruckt, auch wenn wir uns die Mauer noch ein bisschen einsamer gewünscht hätten... Immerhin lässt die chinesische Regierung ihre ganzen eigenen Touristen so gut wie nur zum Mauerstück in Badaling fahren und reserviert Mutianyu quasi für die westlichen Touristen. Das klappt wohl auch ganz gut, weil sie in den chinesischen Medien angeblich immer nur Badaling anpreisen und so im Grunde ein bisschen verschweigen, dass es auch noch andere, schöne, wenn nicht sogar noch schönere Mauerabschnitte gibt. Jedenfalls haben wir viele Bilder von Badaling gesehen und jedes zeigte, dass die Mauer voller Touristen ist, die sich in ewigen Schlangen auf ihr entlang schieben. So war es jetzt in Mutianyu immerhin überhaupt kein bisschen. 
Den Berg wieder hinunter ging es übrigens auf einer Sommerrodelbahn. Nina war recht ängstlich, weil sie sich echt 'mal ganz schön das Ohr auf so einem Ding gequetscht hatte... Am Ende ging es dann aber doch ganz gut, wenn auch immer noch zu langsam für Stefan und alle anderen hinter ihm... Hm, wenigstens hat sie sich aber überhaupt getraut, oder? Abgesehen davon steht da ja auch ständig "bremsen" an der Strecke, dann wird sich auch 'dran gehalten, egal von welcher Grundgeschwindigkeit man ausgeht... ;-) 
Wieder unten angekommen haben wir uns alle in einem kleinen chinesischen Restaurant versammelt, um gemeinsam zu essen und Erfahrungen und Eindrücke auszutauschen. Auf der Mauer war ja jeder der „Reisegruppe“ für sich allein unterwegs. Das Essen war super reichhaltig, abwechslungsreich und vor allem sehr schmackhaft. 
Gegen halb sechs wurden wir dann wieder im Hostel abgeliefert, wo wir uns spontan dazu entschlossen, noch zu einem Nachtmarkt zu fahren. Allein schon die Busfahrt dort hin war sehr abenteuerlich, weil die Anzeige plötzlich nicht mehr funktionierte und keiner der Mitfahrer so genau wusste, wo wir denn am besten aussteigen sollten, weil der Name der Haltestelle, den Michael uns aufgeschrieben hatte, gar nicht existiert... Das war ein Spaß... Schließlich waren sie sich dann zu dritt einig, uns an einer riesigen Einkaufsstraße auszusetzen, die dann wenigstens den Namen der angeblich existierenden Haltestelle trug. Auf gut Glück sind wir in eine der kleinen Nebenstraßen abgebogen und plötzlich standen wir mitten IM Nachtmarkt... All die Gerüche, der ganze Klimmbimm und Kitsch und die viiiiiilen Menschen in den engen Gassen, dafür waren wir dann doch zu müde... Wir sind schließlich nur kurz über den Markt geschlendert und haben uns entschlossen, unsere bewährten Nudelsuppen im Restaurant neben unserem Hostel zu essen. Zumal wir ohnehin nicht so das Verlangen nach gegrillten Vogelspinnen, Skorpionen oder Seepferdchen hatten... Ja, stimmt, wie unverständlich... Wir wussten auch nicht so genau, warum wir dazu jetzt gerade keine Lust hatten... ;-) 
Auf dem Weg zum Restaurant hat Nina noch schnell den halben Supermarkt um die Ecke leer gekauft, während sich Stefan draußen bei den Schildkrötchen beinahe die Beine in den Bauch gestanden hat, weil die Rucksäcke nicht mit 'rein durften. Nina wurde fast ein wenig übermutig und hat an einer Theke mit Händen und Füßen frischen Kuchen sowie Plätzchen bestellt und sogar genau die Menge erhalten, die sie wollte! Man verlässt sich wirklich zu sehr auf das Englische und vergisst anscheinend sehr schnell, dass es eben auch anders geht. Ebendies bewies die Obsttheke und sogar später das Restaurant, da mussten wir nämlich gestern auch ohne Lonely Planet auskommen, weil der schön im Hostel- Zimmer lag. Hat aber trotzdem geklappt! :-) Insgesamt war das also ein sehr aufregender, aufschlussreicher und guter Tag in Beijing. Sogar das Wetter hat super mitgespielt! 
Morgen dann mehr von der Verbotenen Stadt, die wir heute endlich, an unserem letzten Tag hier in Beijing, tatsächlich besichtigt haben. Aber davon mehr im nächsten Eintrag! 
 
Bis bald, eure Weltenbummler 
 Stefan und Nina!
























1 Kommentar:

  1. Hallo Ihr Weltenbummler, einige gute Bilder aus
    Indonesien als Tipp von meinem Kollegen:
    http://www.23hq.com/edenontour/album/4949697
    er ist da fast zu Hause.
    Passt auf euch auf.
    Liebe Grüße R. aus Kempen

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