Sonntag, 21. August 2011

Gili Trawangan – sechs Tage im Paradies



Hallo liebe Leser!
Wir sind im Paradies angekommen... Irre, sooooo schönes Wasser, soooo leckeres und günstiges Essen und eine Hütte im echt indonesischen Stil, einfach traumhaft ist es hier! :-)
Leider hat es aber nicht ganz so traumhaft begonnen, um ehrlich zu sein... Die Unterkunftssuche gestaltete sich nämlich wieder ein wenig schwieriger als gedacht: Nina ist zunächst alleine losgezogen (Stefan hat auf unser Gepäck gewartet), schließlich kommen ja alle Schnellboote aus Bali ungefähr zur gleichen Zeit an und die Anzahl an günstigen Unterkünften auf den Gilis ist wohl begrenzt, was kein Wunder ist, bei diesen Traumstränden hier. Jedenfalls hat Nina schon gleich bei der ersten Unterkunft mit vier weiteren Suchenden vor einer verschlossenen Tür gestanden, vermutlich haben die Besitzer gerade gebetet, jedenfalls wurde über die Lautsprecher wieder gesungen...
Die Dream Diver-Bungalows waren die nächsten in der Reihe am Strand, aber die sind erstens teuer und zweitens waren die auch voll, sonst hätte man ja vielleicht ein Paket mit Tauchen und Wohnen einstielen können, aber das war dann wohl nicht möglich.
An der dritten Unterkunft wurde sie schon auf der Straße abgefangen und ist dem Mann zu seinem Hotel gefolgt, weil ihr ein Raum mit Ventilator für 150.000 RP versprochen wurde, inklusive Frühstück und Internet. Das wäre ja ein Traum gewesen, noch dazu direkt neben den Dream Divers... Und dann stand da eins der drei Mädchen von der ersten Unterkunft und sagt, dass sie gerade den letzten Raum angemietet hat?!?!?! So'n Mist!!! Da war Nina echt ein bisschen sauer... Der Mann war auch sehr irritiert, hatte wohl ein schlechtes Gewissen und ist dann bestimmt noch eine Stunde lang mit ihr durch die kleinen Gassen gelaufen und hat alle Unterkünfte gefragt, aber die waren entweder voll oder wollten gleich 200.000 RP und noch mehr für ihre Räume haben und das sogar ohne Frühstück!
Nina ist dann ziemlich verzweifelt zu Stefan zurückgekehrt und wir haben beschlossen, zusammen zu suchen. Nach ein paar Minuten wurden wir schon angesprochen: auch ein Raum mit Ventilator für 150.000 RP. Aber der war echt so voller Schimmel, dass wir den lieber nicht genommen haben. Stattdessen hat es Stefan geschafft, die beiden Männer auf 180.000 RP für eine schöne Bambushütte auf Stelzen mit offenem Badezimmer, richtiger Toilette, Dusche und sogar kleinem Balkon 'runterzuhandeln. :-) Ergo: Nina wieder glücklich und Tag gerettet... :-)
Bei den Dream Divers, einer deutschen Tauchschule, haben wir dann auch gleich unser Tauchen für die nächsten Tage klargemacht. Der Tag wurde immer besser... :-)
Zum Abend hin haben wir uns in ein gemütliches Restaurant (Ocean 2) gesetzt, in dem wir angeblich nur 40.000 RP (weniger als 3,50 Euro) für zwei Pastas oder Pizzen (Ninas Magen ist wieder voll einsatzbereit!!! Ein Hoch auf Antibiotika!!!) bezahlen sollten. Das wollten wir doch gleich einmal ausprobieren. Die Pizzen waren zwar sehr klein, aber dafür seeeeeeeeehr lecker. Noch dazu durfte man sich die ganze Zeit am Suppen-, Salat- und Früchte-Buffet bedienen, so oft man wollte. Am Ende waren wir so satt, als hätten wir jeder gleich zwei Riesenpizzen verschlungen. :-) Stefan musste sein Bier schon mitnehmen, weil sein Bauch so voll war, dass der Rest des großen Bintangs nicht mehr hineinpassen wollte... ;-) Ach, herrlich, so direkt am Meer, erst Sonnenuntergang und danach direkt der Mond mit all den auf den Wellen schaukelnden Schiffchen und einer Öllampe auf unserem Bambustisch. Was für ein Leben... Danach sind wir relativ früh ins Bett gegangen, um fit für's Tauchen zu sein.
Nachdem wir schön auf unserem Balkon gefrühstückt hatten, haben wir uns also auf den Weg zur Tauchschule gemacht. Dort haben wir unseren guide, Adi, kennen gelernt und unser Equipment bekommen. Und schon ging es ab aufs Boot, das direkt am Strand vor der Tauchschule vor Anker lag. Insgesamt waren wir zu viert in unserer Gruppe bei Adi. Mit uns sind noch Daniel und Kathrin getaucht, die auch aus Deutschland kommen und ihre Flitterwochen hier auf den Inseln verbringen.
Die dive site hieß Manta Point... Mantas haben wir zwar nicht gesehen, aber dafür einen Hai, einen Rochen und viele, viele, viele Schildkröten... :-) Das war soooo schön! Eigentlich hätten wir danach auch abreisen können, so viele „große“ Tiere auf nur einem einzigen Tauchgang hatten wir zuvor noch nirgendwo gesehen und das wird wahrscheinlich auch schwer zu toppen sein...
Völlig euphorisch haben wir also auch am Nachmittagstauchgang teilgenommen, der aber nicht ganz so schön war, weil es eine Strömung gab. Nina gefällt Strömung ja ohnehin nicht so gut, weil sie das Gefühl hat, nicht die volle Kontrolle über ihr Tauchen zu haben, weil man ja einfach immer mitgezogen wird... Stefan gefällt Strömung natürlich nicht, weil er sich so viel mehr anstrengen muss, gute Bilder zu machen, schließlich muss er dafür immer gegen die Strömung ankämpfen, was auf die Dauer ganz schön anstrengend ist. Dafür sind wir wohl einfach noch nicht erfahren genug, um Strömungen einfach nur zu genießen, weil man ja eigentlich weniger Luft braucht, man muss ja nicht selber paddeln... ;-)
Mittags sind wir schön in unserer Bambushütte eingeschlafen und quasi pünktlich aufgewacht, um vor dem Sonnenuntergang noch die Schidkrötenbabys suchen zu gehen. Die Farmer nämlich haben die Schildkröteneier früher ausgebuddelt, um sie angeblich auf Lombok verkaufen zu können. Jetzt aber wurde ein Programm gestartet, in dessen Rahmen die Farmer die Eier an eine Hilfsorganisation weitergeben, die die Eier dann in einem abgezäunten Bereich wieder einbuddelt und aufpasst, dass den Babys beim Schlüpfen nichts passiert. Dann bringen sie sie quasi in ein Aquarium, in dem die Schildkröten die ersten beiden Jahre ihres Lebens verbringen, bevor sie dann, in einer großen Zeremonie, ins Meer entlassen werden. Die Organisation lebt nur von Spenden und sowohl die Becken mit den Schildkröten als auch den abgezäunten Schlupfbereich kann man am Strand besichtigen. Das ist ein Gewusel, in den flachen Becken... Sogar eine Strömung haben sie eingebaut. :-)
Den Sonnenuntergang haben wir am Strand verbracht, Gili Meno hat einfach wunderschön geleuchtet, im Licht der untergehenden Sonne und den Strand hatten wir auch so gut wie für uns, ganz anders als in Kuta auf Bali...
Danach sind wir wieder in unser Lieblingsrestaurant gegangen, diesmal um die Pasta auszuprobieren, die auch unheimlich gut war. So eine umwerfend leckere Sahnesoße haben wir beide noch nie gegessen, ungelogen, das Essen ist wirklich sehr gut. Und wieder waren wir pappsatt, am Ende. ;-)
Der nächste Tag sah recht ähnlich aus, bis auf die Tatsache, dass Nina ihr Buch ausgelesen und Stefan Bilder bearbeitet hat, in der Nachmittagszeit. Alles völlig relaxt, hier. :-)
Vor dem Abendessen haben wir uns dann in diesem Touroffice, das genau neben unserem Bungalowpark lag, erkundigt, wie das mit diesen Booten aussieht, die ständig unterzugehen scheinen... Der Junge war ganz nett, hat uns verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt und mit den Fluggesellschaften telefoniert, nur um festzustellen, dass eigentlich alle Flüge schon ausgebucht sind, bis auf eine Option, die uns dann aber zu knapp vorkam, weil zwischen Ankommen mit dem Boot auf Lombok und dem Flug von Bali nach Bangkok gerade einmal die zwölf Nachtstunden lagen... Lass' das Boot 'mal auch untergehen, oder aber in einem Hafen liegen, weil die Wellen zu hoch sind, oder irgendein anderes Problem haben und wir verpassen alle unsere drei Rückflüge auf einmal! Nee, nee, das war uns echt zu heiß. Ramadan macht es wirklich ein bisschen schwieriger, zu reisen... Noch dazu haben wir natürlich auch gerade Hochsaison... Wir hätten natürlich auch eine 30 Stunden Bus- und Fährenfahrt auf uns nehmen können. Also 60 indonesische Stunden (also rechnet 'mal ungefähr 'n Drittel drauf... ;-)) für hin und zurück... Also nee, die haben wir dann doch lieber unter Wasser und am Strand verbracht, müssen wir halt noch einmal wieder kommen, für den Komodo-Nationalpark und Flores...
Na ja, was soll's, bleiben wir halt hier auf den hübschen Inseln, die nächsten zwei Wochen werden wir wohl auch hier gut 'rumkriegen... Mit Tauchen und Tauchen und Tauchen... ;-) Denn obwohl wir eigentlich gar nicht so viel bis gar nichts tun, so kommt es uns bisweilen vor, vergehen die Tage doch recht schnell. Nach dem Tauchen sind wir auch immer müde, wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen. Oder wir machen einen Nitrox-Kurs, das ist angereicherter Sauerstoff, damit ist man dann nicht mehr so müde. 'Mal sehen... Ninas erste Reaktion zum Auf-Den-Inseln-Bleiben war ja: „Gut, dann machen wir halt den Rescue Diver“, aber das hat sich dann am nächsten Tag auch erledigt, weil wir erfahren haben, dass wir mit unseren bisherigen sechs Tauchgängen auch noch vier auf Gili Air machen können, sodass wir dann zehn zusammen haben und 15 Prozent auf alle bekommen. Um so besser! :-) Und nicht ganz so teuer wie der Rescue Diver, der uns zwar vielleicht noch ein wenig sicherer macht, uns aber keinerlei andere Vorteile einbringt.
An den letzten beiden Tagen haben wir dann also jeweils nur den Morgentauchgang mitgemacht und viele, viele Schildkröten gesehen. Auf dem letzten Tauchgang haben wir sogar gleich drei Haie aufspüren können, bei einem davon hat sich Nina fast in den Anzug gemacht, weil sie ja immer einen gewissen Abstand gewahrt hat, während Daniel und Stefan mit ihren Kameras immer gleich hingeschwommen sind. Denen wurde es ja erst mulmig, wenn der Hai dann die Richtung gewechselt hat und direkt auf sie zugeschwommen kam... ;-)
Auf einmal, das war bei dem letzten Hai dieses Tauchgangs, war der Hai aber so nah, wie Nina ihn nie erwartet hätte, zumal auch alle irgendwie in einer anderen Richtung gesucht hatten... Aber der hat einfach nur im Sand gelegen und in regelmäßigen Abständen sein Maul auf- und zugemacht... Puh... Uncool, sich so zu erschrecken... Wie auch immer, der hat einfach nur da gelegen und wir haben uns dann davongeschlichen. Nicht ohne uns immer wieder umzudrehen jedoch... ;-) Auch, wenn es ja „nur“ Riffhaie sind, die den Menschen ja nichts tun, wenn sie größer sind als du, dann wird dir schon ein bisschen mulmig...
Insgesamt lässt sich also sagen, dass wir unheimlich viel Spaß hatten, auf Gili Trawangan. Die Unterkunft war super, wann kann man schon 'mal in der Sonne duschen und unter dem Sternenhimmel aufs Klo gehen? ;-) Wenn wir uns sie auch noch ein bisschen günstiger gewünscht hätten... Das Essen war vorzüglich und die Livemusik und der Meerblick einfach unbezahlbar. Das Tauchen war super, zumindest, was die guides, das Equipment und den Service angeht, auch die „großen“ Tiere unter Wasser waren super, nur leider haben die Korallen doch schon sehr gelitten. Es gibt nicht mehr viele Plätze, wo gar keine zerstört sind. Direkt vor den Tauchschulen wurde daher auch ein Projekt gestartet, um wieder mehr Kleinleben an die Inseln zu holen: Überall wurden Metallkuppeln aufgestellt, durch die Strom fließt und die daran befestigten, abgebrochenen Korallenstückchen zum Wachsen anregt. Das funktioniert auch erstaunlich gut, wir haben uns das bei einem Tauchgang angesehen. Es wird auch von den Fischen ganz gut angenommen, was hoffen lässt, dass das Tauchen zwischen den Inseln in ein paar Jahrzehnten wieder so schön wird, wie es noch vor ein paar Jahrzehnten war, vor El Nino und den Dynamit-Fischern...

Nächste Station: Gili Air!

Liebe Grüße von Gili Air,
Stefan und Nina









































1 Kommentar:

  1. Liebe Kinder,

    das hören wir gerne, dass es dem Ninalein wieder gut geht, sehr sehr schön.
    Hier ist alles beim alten, außer das alle im Urlaub sind, gähn...... Nuja, ist aber auch nett, die Ruhe. Kann man mal so richtig arbeiten....
    Eure Bilder und Berichte, SUPER kann ich da nur sagen. Ich hoffe, ihr seid schön vorsichtig, mit den ganzen Viechzeug da im Wasser..... ;-)
    Auch das ihr mal 2 Wochen wo bleiben wollt, hören Irmchen und ich gerne. Da könnt ihr euch mal erholen. Daria ist das wurscht, sie ist ja immer relaxt.
    Das lecker Essen, das muß ich ja zugeben, das würde ich auch gerne mal probieren.
    Aber, wie immer, nix is.

    Liebe Grüße
    Ratet mal

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