Montag, 15. August 2011

Ubud - Kulturhauptstadt Balis


Hallo liebe Leser,

so, nachdem wir schön gemütlich, das heißt, nachdem Stefan schön gemütlich unter dem Mückennetz gefrühstückt hatte, Ninas Magen war nämlich inzwischen sogar Wasser zu viel, sind wir dann zurück zum Busbahnhof gegangen, um eins der vielen Bemos nach Ubud zu nehmen.. Bemos sind wie Minibusse, nur nicht klimatisiert und viiiiiel älter... Auf dem Weg haben wir das Pärchen vom Abend zuvor getroffen, sie konnten die Frauen im Hotel tatsächlich noch auf 60.000 RP herunterhandeln, cool, oder? :-) Wir haben dann zusammen ein direktes Bemo nach Ubud quasi gemietet, da man sich auf die Preise des Lonely Planets nur noch selten verlassen kann und diese Preise auch nicht mit Handeln wieder erreicht, haben wir gedacht, das wäre eine gute Idee. Und das war es auch, wie wir später feststellten.
Die Fahrt hat so ungefähr eine Stunde gedauert und war sehr interessant, weil man die ganzen großen handgefertigten Statuen vor den Geschäften ansehen konnte und wieder an unzähligen Reisfeldern vorbeigefahren ist. Das Bemo hat uns direkt in Ubud am Markt herausgelassen, das ist die zentralste Stelle des Dorfes. Von da aus mussten wir nur ca. fünf Minuten zu unserer ersten Hostelanlaufstelle laufen. Die Hostels davor haben wir auch alle gefragt, aber die waren entweder schon voll, oder wollten unverschämt viel Geld und haben einfach immer mit der „High Season“ argumentiert... Irgendwann ist Nina dann alleine losgezogen, während Stefan auf das Gepäck aufgepasst hat. Ein Hostel/ Hotel neben dem anderen und alle voll bis auf zwei?! Das eine mit angeblich nur noch einem freien Zimmer für die Nacht? Na, das konnte ja heiter werden. Das Zimmer war aber lange nicht so schön wie das am Anfang der Straße für genau so viel Geld. Also haben wir das Zimmer genommen, das wir zu Beginn angesehen hatten... Mit knirschenden Zähnen, denn es hat 200.000 RP gekostet, was ungefähr 17 Euro entspricht. Dafür hatten wir dann aber unseren eigenen Bungalow, mit schöner Terrasse, freiem heißen Wasser sowie so viel Tee und Kaffee wie wir wollten. Und das Bett hatte schon sein eigenes Mückennetz. :-) Das war echter Luxus, den wir uns da zwangsläufig gönnen mussten. ;-)
Wir haben uns dann direkt auf den Weg zur Apotheke gemacht, so konnte das ja mit Ninas Magen nicht weitergehen, wenigstens Wasser musste doch gehen, bei dieser Wärme... In der Apotheke haben wir gezielt nach Antibiotika gefragt, weil der Lonely Planet uns da gut aufgeklärt hatte. Der Apotheker konnte gut Englisch und so hatten wir direkt eines der drei Antibiotika, die empfohlen wurden. Völlig euphorisch mit der Hoffnung auf Besserung hat Nina gleich eine der Tabletten geschluckt, das war gegen 16.30 Uhr. Den Weg die Touristenstraße hinunter ging auch noch alles gut, aber bei den Affen angekommen, wurde ihr so schlagartig schlecht, dass sie sich übergeben hätte, wenn ihr Magen denn etwas hergegeben hätte... Ja, ja, Antibiotikum nie auf leeren Magen... Daran hat sie sich in diesem Moment auch erinnert... Leider zu spät...
Na ja, ist ja aber alles gut gegangen und der Spaziergang zum Tempel zwischen all diesen freien Affen war ja auch sehr ablenkungsreich... Überall sind die herumgewuselt, das kann man sich gar nicht vorstellen! Viele hatten winzig kleine Babys dabei. Das war schon echt witzig anzusehen. Der Tempel war auch ganz schön, aber nicht mit dem zu vergleichen, den wir uns auf dem Weg zur Apotheke angesehen haben. Das war der sogenannte Wassertempel. Wunderschön verziert und einfach herrlich anzusehen, mit all dem glitzernden Wasser um ihn herum. Leider durften wir ihn nicht betreten, weil wir keine Sarongs und auch keine Schals dabei hatten. In den anderen Tempeln haben wir die immer am Eingang bekommen, aber hier war noch nicht einmal ein Aufpasser zugegen.
Zurück im Bungalow haben wir den Abend gemütlich auf unserer Terrasse verbracht und gehofft, dass Ninas Antibiotikum schnell zu wirken anfängt.
Am nächsten Morgen haben wir uns über ein super leckeres Frühstück hergemacht, bei dem nicht einmal Nina widerstehen konnte... Danach haben wir einen Roller gemietet, um uns das Umland ein wenig anzusehen, bevor um 18.00 Uhr unser Bus nach Kuta fuhr. Der Roller hat uns gerade einmal 3,50 Euro gekostet, für den ganzen Tag!!! Nicht einmal einen Passport oder Führerschein wollten die sehen, sehr verwirrend, ehrlich...
Der erste Tempel auf der Liste hieß Elephant Cave, weil man durch einen großen Mund (Relief) hindurch in eine hinduistische Tempelhöhle wandern konnte. Draußen auf dem Platz vor der Höhle gab es noch tiefer gelegene kleine Becken mit Wasser spuckenden Statuen und Fischen. Das Wasser soll heilig sein und so hat Nina das gleich in Angriff genommen und sich das Wasser über die Hände laufen lassen, vielleicht würde es ja das Antibiotikum unterstützen? Das Gebiet hinter diesem Vorplatz war aber noch schöner, da ging es nämlich zu kleinen Wasserfällen im Dschungel, das war wirklich wunderschön.
Ein weiterer Tempel bestand aus einem etwa 25 m langen Relief, mit Shivas Sohn in Elefantenform am Ende. Dort wurden wir von einem Priester empfangen, der Nina direkt gesegnet hat... Vermutlich wollte er dafür Geld, auf dem kleinen Altar lagen Geldscheine, aber wir hatten leider nur noch „große“ Scheine, sonst hätten wir ihm gerne ein bisschen Geld gegeben. Das Relief jedenfalls war schon sehr beeindruckend und auch die Segnung kam Nina gerade recht... ;-) Wenn so viel Heiligkeit nicht hilft...
Die nächsten Tempel waren auch ganz nett, bis auf den, bei dem man eine Donation machen konnte, für die man sich in eine Liste eintragen musste. Die Sarongs und Schals mussten wir uns hier auch zum ersten Mal selbst anziehen und spenden wollten wir eigentlich auch nichts, nachdem wir immer schon mehr als das Doppelte an Eintritten bezahlen mussten, für die anderen Tempel auf der Liste, als im Lonely Planet angegeben. Was ja immer noch seeeehr günstig ist, aber doch schon ein bisschen erschreckend... Als wir dann auf dem winzigen Gelände ankamen und in etwa drei Statuen, noch dazu langweilige, und eine riesige Baustelle sahen, sind wir sofort wieder hinausgegangen. Als wir die Sarongs wieder abgeben wollten, saß da plötzlich doch ein Mann, der unbedingt Geld von uns wollte, weil wir uns doch den Tempel (die Baustelle) angesehen hatten... Als Stefan ihm die Bedeutung von donation, nämlich „Spende“, erklärt hat, ist er fast ausgerastet. Nina wollte schon nachgeben und ihr Kleingeld in die Box werfen, aber Stefan ging es ums Prinzip und nachdem beide Männer laut wurden, hatte sie echt die Nase voll... Wir sind dann gegangen, ohne Geld in die Box geworfen zu haben.
Wir haben die nächsten Tempel mit donation Boxen gleich 'mal übersprungen und sind, an wunderschönen Reisfeldern und durch kleine Dörfer, zum wichtigsten der Tempel gefahren: riesige, in Stein gehauene Stupas, neun Stück an der Zahl, die Zehnte ein bisschen außerhalb, in einer wunderschönen, von Reisterrassen und einem wasserfallartigen Fluss umgebenen Landschaft. Einfach unheimlich beeindruckend und anmutig, das war den Besuch auf jeden Fall wert.
Auf dem Rückweg haben wir eine Straße genommen, die mitten durch die wunderschön grün leuchtenden Reisfelder geführt hat und bergauf sowie -ab viele, viele Kurven hatte. :-) Das hat riesigen Spaß gemacht!!! :-)
Noch einen kurzen Abstecher zu Starbucks und ins Internetcafé, um den blog hochzuladen, und schon kam der Shuttlebus nach Kuta, der Stadt (dem Dorf!!), in der eigentlich alle Touristen wohnen, wenn sie sagen, dass sie nach Bali fliegen... Muss man ja auch mal gesehen haben... Aber dazu später mehr! :-)

Liebe Grüße von euren begeisterten Indonesien-Urlaubern auf Bali
Stefan und Nina































4 Kommentare:

  1. Die Bilder sind heute leider etwas verzogen, keine Ahnung, warum... Wenn ihr aber auf die Bilder klickt, werden sie in groß richtig dargestellt. :-) Bis bald...

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  2. So langsam mache ich mir aber Sorgen um dein Wohlbefinden Schwesterchen! In der nächsten Apotheke solltest du dir Elektrolythe besorgen. Vorallem wenn du nicht mal mehr Wasser bei dir behälst! Hast du gehört damit ist echt nicht zu spaßen und es ist ernst gemeint! Vorallem bei den Temperaturen. Du musst den Wasserverlust und den Elektrolytheverlust ausgleichen! Du wirst von Bild zu Bild blasser anstatt brauner.
    LG Danica

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  3. Halloooo nach Bali!!! Nun wird es aber endlich wieder mal Zeit, sich zu melden ... das ist keine Faulheit, wirklich nicht. Wir schauen ständig, ob es Neuigkeiten gibt, staunen über die Bilder und freuen uns über den Fleiß, mit dem Ihr uns textlich alles miterleben lasst. Also Begeisterung für "Passiv-Urlauber" ... und dann fehlen sozusagen die Worte, wie man das nun wieder kommentieren soll. Habt also bitte Verständnis und wir sagen Danke, Danke usw., Ihr seid wirklich sehr fleißig.
    Was Ninas Gesundheit betrifft wäre vielleicht mal eine Ruhephase angebracht ... Ihr habt schon sooo viiiiele Eindrücke, macht mal Pause und legt den Reiseführer auf die Seite. Nina, meine Schwiegermutter würde sagen "lass Dir das von mir gesagt haben" oder "horsch ... hasste verstanden?"
    Von der Heimatfront gibt´s nichts Neues: der Sommer macht nach wie vor seinem Namen keine Ehre. Die Boden- und auch Luftfeuchte ist enorm. Vielleicht mit Euch vergleichbar, nur eben viel kälter ... auf den Feldern nach A´felde steht das Wasser wie sonst im Frühjahr bei gefrorenem Boden. Jetzt wurde sogar an der Straße ein Gulli eingebaut, um das Wasser auf die tiefer liegenden Flächen zu bekommen (das dürfte Baustelle 500+1 in B und Umland sein - laut Info-Radio). Seid letztem WE gibt´s auch wieder Aufträge, bin heute morgen um 05h30 aus Peitz gekommen (und hab natürlich den ganzen Tag verpennt). Laska geht es wohl ähnlich wie Nina, sie nimmt kaum etwas zu sich, wir waren schon bei Micha. Er sagt, sie lebt von ihrer Substanz. Was auch die Waage bestätigt, in 5-6 Wo mind. 4 kg. ... und ich ringe immer noch mit dem Schreibtisch, leider. Also frei nach Remarque "... im Westen nichts Neues".

    An Euch liebe Grüße aus der Heimat, lasst es Euch gut gehen und Nina gute und vor allem schnelle Besserung (im Zoo habt Ihr einen Storch gesehen ... vielleicht hat der ja auch Nina in die Wade gebissen. Das wäre dann eine Erklärung, oder???).
    Die Zeit rennt ja nur so, als ich angefangen zu schreiben habe waren es fast genau noch 15 Tage ... geniest sie!!!

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  4. Liebe Kinder,

    wir haben euch nicht vergessen, aber bei uns rauscht die Zeit nur so vorbei.
    Obwohl ich absolut kein Weltenbummler bin, muß ich doch sagen, toll eure Bilder und Berichte.
    Nur ums Ninalein mache ich mir Sorgen, mein Vorredner hat völlig recht, ihr solltet mal ne Pause machen und Nina sollte sich mal erholen. Ich habe Herrn Stefan das Versprechen abgenommen, er passt aufs Ninalein auf!!!! NENNEN SIE DAS!!! AUFPASSEN?????
    Wagen Sie sich ja nicht wieder her, wenn dem Ninalein was passiert.... das sage ich Ihnen jetzt.
    Also bitte, ich möchte bald hören, dass es besser geht und nicht schummeln, ich will ein Beweisfoto, ein aktuelles!
    Liebe Grüße von
    RATET MAL

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