Donnerstag, 1. September 2011

Padang Bai Teil 2 - Wracktauchen und die letzte Entspannung


Am Morgen unseres letzten Tauchtages in Padang Bai und damit leider auch des Urlaubs insgesamt, sind wir also pünktlich um acht in einen der beiden Minibusse der Tauchschule gestiegen, der uns geschwind nach Tulamben  (im Nordosten Balis) gefahren hat. Die Fahrt an sich verging sehr schnell, weil es wunderschöne und faszinierende Ausblicke auf Reisfeldterrassen und das Meer gab.
In Tulamben angekommen, wurde unser Equipment von Portern (Trägerinnen) zu unserer Tauchbasis getragen, natürlich auf dem Kopf, wie es sich für wahre Asiatinnen gehört. ;-) Wir würden manche dieser Kisten zu zweit nicht leicht tragen können und die Frauen hier tragen sie einfach locker auf dem Kopf, das ist echt ein Schauspiel...
Im Restaurant angekommen, das als Ausgangspunkt für unsere Tauchgänge diente, haben wir ganz fasziniert auf das Meer und die großen Wellen gestarrt, die eine Menge großer und kleiner schwarzer Steine mit sich gezogen haben. Das hat richtig geklackert, wenn die Wellen einschlugen, aber auch, wenn sie sich wieder zurückgezogen haben. Und da mussten wir durchlaufen... Hat aber erstaunlich gut geklappt, auch wenn die Steine schon ein bisschen tückisch sein können, wenn man sich zur falschen Zeit bewegt, zum Beispiel.
Das Wrack, für das wir gekommen waren, ist die USS Liberty, ein amerikanisches Kriegsschiff, das von einem japanischen U-Boot schwer getroffen wurde. Es wurde dann versucht, es in den nächsten Hafen zu schleppen, aber es ist untergegangen und vor Tulamben gestrandet. Man konnte es sogar, bis zum Vulkanausbruch, dessen Lawa es dann endgültig ins Meer schob, sehen... Jetzt ist es aber somit ein richtiges, knapp 130 Meter langes Wrack unter Wasser (in ca. 10 bis 30 Metern Tiefe), das unheimlich große und kleine Fische anzieht. 
Schon zu Beginn des ersten Tauchgangs sind uns die großen Doktorfische aufgefallen, die uns ein langes Stück unserer Reise zum nahegelegenen Wrack begleitet haben. Ohne Scheu sind sie ganz nah und neugierig an uns vorbeigeschwommen und mitten unter uns geblieben, bis wir das Wrack erreicht hatten.
Das Wrack an sich ist sehr schön von Korallen besiedelt und es gibt eine Menge zu entdecken: Steinfische, Putzergarnelen und Schnecken zum Beispiel, aber auch eine Menge anderer Lebewesen. Die Farben sind umwerfend und immer wieder sieht man glitzernde Farbspiele, wenn die Sonne durch die Wolken bricht. An ein paar Stellen kann man richtig in das Wrack hineintauchen, sodass man sich in einer recht dunklen Höhle wiederfindet. Das ist sehr spannend und aufregend!
Auf dem zweiten Tauchgang haben wir uns zuerst mit einem riesigen Jack Fish Schwarm beschäftigt, den wir auf dem ersten schon immer `mal wieder gesehen hatten, aber jetzt war er ganz nah und wir konnten sogar Fotos mit ihm machen. Was für ein cooles Erlebnis! J
Zwischen den Tauchgängen haben wir ein leckeres Sandwich im Restaurant gegessen und nach dem zweiten Tauchgang haben wir uns entschlossen, noch den dritten Tauchgang der anderen Gruppe (Rachel und Jason mit Nyoman als Guide) abzuwarten und dann erst mit ihnen nach Hause zu fahren, statt sofort mit unserer eigenen Gruppe. So konnten wir das schöne Meer noch einmal ganz in Ruhe genießen: mit einem leckeren Mittagessen an der Küste.
Die Rückfahrt war nicht weniger spektakulär als schon die Hinfahrt: Zwar kannten wir die Strecke ja jetzt eigentlich und wussten von den schönen Ausblicken, aber diesmal stand die Sonne schon recht tief und so haben die Reisfelder zum Abschied noch einmal besonders schön geleuchtet.
Zurück in Padang Bai haben wir unsere Log-Bücher ausgefüllt und uns coole Stempel für die einzelnen Tauchgründe abgeholt. Abends sind wir noch mit Rachel und Jason aus Malaysia Essen gegangen. Das war sehr unterhaltsam und interessant. 
Am nächsten Tag durften wir ja leider nicht mehr tauchen, weil man 24 Stunden vorm Fliegen aufhören muss, sodass wir eigentlich den ganzen Tag nur gefaulenzt und das Meer genossen haben. Zum Ende des Tages sind wir zu einem schönen Strand gegangen, an dem Stefan Timelapse- und Langzeit-Aufnahmen von den Wellen an den Felsen gemacht hat. Was es da alles auf den Felsen zu entdecken gibt! Ganz viele Krebse und kleine Fische, vor allem aber eigenartige schwarze runde Wesen mit super vielen Füßen und keinen erkennbaren Augen, die perfekt in die vielen Löcher passen... Fast ein bisschen gruselig, wenn ihr uns fragt... 
Insgesamt können wir Padang Bai nur zum Tauchen empfehlen. Hier wurde keine Dynamitfischerei betrieben und so sind die ganzen Korallenriffe noch völlig intakt, nicht so wie auf den Gilis... Abgesehen davon gibt es hier ja auch „große Tiere“ wie Rochen, Riffhaie und Schildkröten... Und sogar ja noch mehr: Mantas und Mola Molas, wenn man ein bisschen Glück hat! J
Außerdem ist Padang Bai auch weniger touristisch als andere Orte auf Bali und Lombok, was es direkt attraktiv macht.

Schade, dass unser Urlaub schon wieder vorbei ist... Ein Fazit folgt hier aber noch...
Liebe Grüße
Stefan und Nina









































Sonntag, 28. August 2011

Bali die Zweite - Padang Bai: auf der Suche nach Mola Molas und Mantas


So, der Shuttle Bus hat uns tatsächlich morgens pünktlich um 10.30 Uhr am Homestay abgeholt und ist dann, natürlich überfüllt (gut, dass die Verkehrsregeln es hier zulassen, Kinder auf dem Beifahrersitz auf dem Schoß zu transportieren) zum Fährenhafen gefahren. Die Fähre stand auch schon da und wir durften direkt einsteigen und uns in der Mittagssonne auf dem heißen Deck niederlassen, weil alles andere schon besetzt war. Wir lagen bestimmt noch eine Stunde da im Hafen herum, bevor wir endlich abgelegt haben. Nina hat sich die meiste Zeit unter ihrem Handtuch versteckt und versucht zu schlafen, während Stefan gelesen hat. Die Überfahrt hat so ungefähr vier Stunden gedauert. 
Immerhin sind die meisten anderen Passagiere dann in Padang Bai noch auf weitere Busse verteilt worden, sodass wir fast die Einzigen waren, die in Padang Bai nach einer Unterkunft suchten. Eigentlich ist "suchen" in diesem Fall auch falsch, denn irgendwie haben wir die Unterkunft diesmal uns finden lassen: viele, viele haben uns angesprochen und uns Räume angeboten, da haben wir einfach das beste Angebot ausgewählt, uns den Raum genauer angesehen und für gut befunden. Stefan hat noch seine Verhandlungswunderkräfte eingesetzt und schon waren wir seeeehr zufrieden... :-) 
Nach den üblichen Einzugsaktivitäten haben wir uns noch in diversen Tauchschulen über Preise zu den uns empfohlenen Tauchgründen erkundigt und sind, nach kurzer Bedenkzeit, zu Water Worx gegangen, die wurden uns auch schon von den Dream Divers empfohlen und machten den besten Eindruck von allen hier. Das Equipment ist super neu, alles ist sehr gut gepflegt und das Personal ist sehr hilfsbereit und wirklich darum bemüht, dir eine rundum tolle Erfahrung zu bescheren. 
Am nächsten Morgen waren wir dann auch pünktlich um acht an der Schule und in Windeseile hatten wir unser ganzes Equipment zusammengestellt und waren auch schon auf dem Boot. Dort gab es für jeden eine große Wasserflasche und los ging's zu unserem ersten Tauchspot. Die Korallen hier sind alle heile und es gibt Unmengen an Fischen!! :-) Das hat wirklich großen Spaß gemacht. 
Leider war der Seegang und auch die Strömung am zweiten Tauchplatz zu hoch und so mussten wir wieder zurück nach Padang Bai fahren und hier in einer kleinen Bucht tauchen. Das war aber extrem interessant, weil plötzlich, wie aus dem Nichts, ein kleines Wrack auftauchte! :-) Und noch dazu kam das U-Boot vorbei! Das war ein Spaß! Man kann Touren mit dem U-Boot mieten, dass dann ein bisschen durch die Bucht fährt und einem Fische, Korallen und eben das Wrack zeigt. Meistens buchen sich Japaner da ein... ;-) 
Wie auch immer, die Leute da drinnen hatten natürlich den „Tauchgang“ ihres Lebens: Wrack, Fische und Taucher gleichzeitig!! ;-) Wir haben auch ganz brav zurückgewunken und für die Videos und Fotos ganz cool mit dem Wrack gepost... :-) 
Wieder an Board gab es heißen Tee sowie Kaffee und in der Tauchschule dann das Lunch, das wir an Board, zwischen den beiden Tauchgängen, lieber ausgeschlagen hatten, weil die Wellen doch schon recht hoch waren und wir, trotz der Reisetabletten, beide lieber nichts riskieren wollten... ;-) 
Am nächsten Tag waren dann Crystal Bay und Manta Point an der Reihe. Wir waren ja vorgewarnt, dass das Wasser da noch ein bisschen kälter sei als in der Bucht, aber das muss ja so sein, schließlich kommen ja sonst keine großen Tiere... Also haben wir uns besonders warm eingepackt und in der Crystal Bay war uns dann auch tatsächlich schön warm. 
Leider haben nur ein paar unserer Gruppe den großen Mola Mola sehen können... Wir beide waren leider nicht darunter... :-( Die Strömung hat total oft gewechselt, mal von rechts, mal von links, und sogar von oben und unten, völlig verwirrend... Irgendwie hat sich unsere Gruppe ungemerkt in zwei Teile geteilt, wären wir von Anfang an bei dem anderen Guide geblieben, hätten wir auch einen Mola Mola gesehen, für den wir schließlich gekommen waren... :-( Immerhin war das Riff aber recht hübsch und einen Lehrgang im Umgang mit verschiedenen Strömungen haben wir so auch gleich bekommen, also nicht ganz um sonst, der Tauchgang... Trotzdem sehr schade natürlich, immerhin war der Mola Mola nur ein paar Meter entfernt und trotzdem haben wir ihn nicht sehen können, das ist schon ein bisschen traurig... 
Für den zweiten Tauchgang haben wir uns dann nur noch an den zweiten Guide gehalten (Nyoman), der wirklich hervorragend ist. Er hilft, wo er kann, hat die Gruppe wirklich im Blick, fragt nach deinem Luftverbrauch und zeigt dir gaaaanz viele Sachen! Eigentlich das komplette Gegenteil vom ersten Guide, der offensichtlich noch viel lernen muss... 
Der zweite Tauchgang führte uns also zum Manta Point, um Mantas zu sehen, die sich über den Felsen von Putzerfischen putzen lassen. In 18 Grad kaltem Wasser. Das muss man sich 'mal vorstellen... Diese Temperatur gibt es auf den Temperaturanzeigen der Duschen in Deutschland nicht einmal!!! Das war echt verflucht kalt... Und die Strömung hat uns ständig, mit den Wellen an der Oberfläche quasi, von links nach rechts und oben und unten gleichzeitig gezogen. 
Und plötzlich das erste Sichtungssignal: irgendwo um uns herum war einer dieser schwarzen eleganten Riesen. Bloß wo?! Alle suchten das Wasser um sich herum ab und plötzlich erschien der erste aus dem tiefblauen Wasser links von uns. Erst ganz schemenhaft und doch war es vom ersten Augenblick an klar: da ist er, ein Manta! Er kam immer näher, nur um kurz vor uns abzudrehen und die anderen der Gruppe zu begrüßen. Was für ein Gefühl... Man vergisst glatt für einen Moment das Atmen und ist ganz gebannt. 
Dann, nach ein paar Augenblicken, wieder das Signal: ein zweiter, etwas kleinerer Manta, näherte sich über dem Felsen und blieb quasi genau vor uns stehen, um sich putzen zu lassen. Was für ein Anblick! Und immer und immer wieder neue Mantas, die im Wasser umherschwebten. Einer ist direkt über den Köpfen der restlichen Gruppe hinweggeschwebt und hat sich von ihren Blubberblasen am Bauch kitzeln lassen. 
Als wir den Safety Stop machten, kam aber der größte Manta von allen unter uns hergeschwommen. Irre, echt irre, der war bestimmt über vier Meter groß. Absoluter Wahnsinn. Alle waren total euphorisch, als sie wieder an Board waren und hatten die Kälte fast vergessen. Das war vielleicht ein Tauchgang!!! :-) 
Zurück an Land gab es dann wieder Lunch in der Tauchschule und danach haben wir zum größten Teil gefaulenzt und immer wieder angefangen zu schwärmen. :-) 
Am nächsten Tag, unserem letzten Tauchtag hier auf Bali (vor dem Fliegen muss man ja eine 24stündige Pause einhalten), haben wir uns ein weiteres Wrack angesehen, aber davon mehr im nächsten Eintrag.
Liebe Grüße von Bali Stefan und Nina