Samstag, 13. August 2011

Bromo-Tour und Anreise Bali




So, liebe Leser, macht euch auf einen laaaaaangen Tag im Mini-Bus bereit... Um 8.00 Uhr morgens ging es an unserem Hotel los. Zuerst haben wir überall in Yogyakarta Menschen eingesammelt, was allein schon mindestens eine Stunde gedauert hat, weil wir nämlich, auf unserem ersten Weg zum Highway, nur Anna und Francesco (Italiener) sowie Christina und Frauke (Deutsche) dabei hatten. Bis dem Fahrer aber aufgefallen war, dass er David (Australier) vergessen hatte, verging schon so seine Zeit... ;-) Na ja, mussten wir halt noch einmal zurück durch den dicken Verkehr, was soll's, wir sind ja im Urlaub... ;-) Dafür aber haben wir eine bessere Wohngegend von Jogyakarta kennen gelernt: die der reichen Indonesier und Europäer, so mit Security-Menschen und Schranken an allen Straßenecken, und so... David hat da nämlich bei einer holländischen Familie gewohnt. Hatten wir schon erwähnt, dass Jogyakarta völlig in holländischer Hand ist? Falls nicht, hier gleich noch einmal, nur um die Ausmaße deutlich zu machen: alles, wirklich alles, voller Holländer!
Wie auch immer, endlich war unser Minibus dann voll besetzt und so konnten wir sicher sein, dass wir nicht noch jemanden vergessen hatten... Also haben wir uns beruhigt auf unsere geplant elf Stunden dauernde Tour gemacht. Die dann allerdings doch eher 13 Stunden dauerte... Indonesische elf Stunden halt... ;-) Die Fahrt war aber sehr angenehm, der Bus war nämlich sehr bequem und man hatte erstaunlich viel Platz für seine Beine. Abgesehen davon konnten wir viel lesen, planen und uns mit den anderen austauschen. Daher kam uns die Fahrt eigentlich gar nicht sooo lange vor. Außerdem haben wir ja auch noch einen Zwischenstopp eingelegt: bei einer Reiseagentur kurz vor unserem Hotelziel nämlich, wo die anderen, die andere Tourpakete gebucht hatten als wir, darauf aufmerksam gemacht wurden, dass man Bromo im Moment nicht erklimmen dürfe, weil er erst vor kurzem ausgebrochen sei. Deshalb sollten sie doch lieber 100.000 RP mehr bezahlen und sich von einem Jeep zu einem Viewpoint bringen lassen, um den Sonnenaufgang zu sehen, das sei ohnehin viel schöner, als nachts den Vulkan zu erklimmen, um den Sonnenaufgang von dort zu beobachten... Da waren die erst 'mal angepisst... Verständlicherweise... Wir waren ja vorher schon darüber informiert, zumindest zum Teil, die Frau in der offiziellen Tourist Information hatte ja schon so 'was erwähnt... Wohingegen der Tour-Verkäufer ja beteuert hat, dass man hoch klettern könne, wir waren also nicht ganz so enttäuscht, weil wir die Tour ja ohnehin mit Viewpoint gebucht hatten...
Nachdem sich die anderen dann schließlich in ihr Schicksal ergeben hatten, wurden wir in einen anderen Bus verlagert, der uns dann den steilen Berg zum Hotel hochgefahren hat. Wir waren ja ursprünglich in drei verschiedenen Hotels untergebracht, von denen David das beste gebucht hatte. Daher waren wir beide schon ein wenig verwirrt, als wir mit David am selben Hotel aussteigen sollten, das definitiv nicht den Namen trug, den wir gebucht hatten... Macht ja aber nichts, wir nehmen auch gerne ein besseres Hotel und haben so unsere eigene, warme Dusche! :-) Da sagen wir ja nicht nein, oder?! ;-) Vor allem, nachdem wir am nächsten Morgen von dem Trubel gehört haben, den die anderen Vier noch in ihrem Hotel, das auch unseres gewesen wäre, hatten. Da hatten wir anscheinend richtig Glück... :-)
Wir sind dann abends noch mit David ins Hotel-Restaurant gegangen, um warm zu essen. Bei Stefan hat das wunderbar geklappt, aber David hat weder sein bestelltes Wasser noch sein Essen bis zum Schluss unseres Aufenthalts dort bekommen... Gut, dass er noch Essen im Rucksack hatte... ;-)
Am nächsten Morgen wurden wir dann von Motorengeräuschen und einem lauten Klopfen an die Tür geweckt. Was für ein Bild, als wir aus der Tür auf unsere kleine Veranda traten: Unmengen an alten Toyota Jeeps! Alle top gepflegt und viele verschiedene Farben! Das Modell stand leider nirgendwo 'dran, aber es sah dem, was sich Ninas Papa gerade gekauft hat, sehr ähnlich. Bei uns in Deutschland wurde der Jeep gerade als Oldtimer zugelassen. Und hier fahren davon gleich um die 100 herum! :-) Ein Paradies für Ninas Papa, der das Auto gerade aufwändig restaurieren lassen hat.
Die Jeeps haben uns bis an den Fuß eines anderen Vulkans/ Bergs gebracht. Leider haben uns die Agenturen irgendwie vergessen zu sagen, dass wir Lampen hätten mitbringen sollen... Und auch, dass es ein ganz schön anstrengender Aufstieg ist, bis man erst einmal am Viewpoint angekommen ist! Grrrrr! Und das mitten in der Nacht! Alles stockfinster! Und wir alle drei natürlich ohne Lampen. Nur ein paar andere hatten Lampen dabei und so mussten wir uns immer an Menschen hängen, die uns die Dienste ihrer Pferdchen für den Aufstieg boten, die hatten nämlich Lampen... Nina hat ganz schön lange gebraucht und auf dem Weg oft darüber nachgedacht, sich tragen zu lassen, man fühlt sich doch irgendwann schwächer, ohne richtiges Essen... Als sie aber, pünktlich zum Sonnenaufgang doch noch oben ankam, ohne die PS zu nutzen, war sie um so stolzer. Und da oben war es wirklich atemberaubend schön! Man konnte sich gar nicht satt sehen, an den vielen schönen Farben! Ständig haben sie sich und dadurch auch die Landschaft verändert. Langsam wurde immer mehr sichtbar, auch der Nebel vor uns auf dem Plateau, das unsere nächste Station sein sollte. Wir waren ganz schön lange dort oben und so waren die Franzosen schon ein wenig ungeduldig, als wir endlich am Jeep ankamen... ;-)
Am Plateau angekommen konnten wir schnell sehen, dass man doch auf den Bromo klettern und in den Krater hineinschauen konnte. Auch hier gab es Männer, die ihre Pferde anboten, doch wir haben abgelehnt und sind ganz tapfer durch die feine Asche nach oben geklettert. Wiedergefunden haben wir uns auf einem ungefähr 80 cm breitem Streifen, geradeaus der Krater, hinter uns das Plateau, keine Sicherung, keine Glasscheibe, kein Geländer, keine Guides, keine Menschen, die irgendwie darauf achten, dass die Touris nicht in den Krater fallen... Das war echt der Hammer! Und auf der Asche kann man wirklich nicht gut Halt finden, die ist feiner als Sand... Das war wirklich unglaublich! Noch dazu hat Bromo gerade ein wenig Qualm gespuckt, echt irre!
Auf dem Weg zurück zum Jeep haben wir noch einen schnellen Blick auf den Tempel geworfen, der da mitten auf dem Plateau zwischen den vielen Vulkanen steht.
Der Jeep hat uns wieder am Hotel abgesetzt, wo wir heiß geduscht haben, um die ganze Asche 'runter zu bekommen. Das Zeug setzt sich überall fest, vornehmlich in Nasen und Lungen, wie wir feststellen durften, aber auch Jeans, Schuhe und Pullis wurden nicht verschont. Immerhin ließ sie sich aber gut aus den Klamotten schlagen...
Das Frühstück war recht simpel, es gab Toast mit Ei und Marmelade und danach ging es dann wieder mit einem Minibus zu der schon bekannten Agentur. Der Mann war ja schon am Vorabend so mies mit den anderen umgesprungen, da ist Stefan fast der Kragen geplatzt, als er sagte, dass wir noch über eine Stunde dort warten müssten, bis unser Bus nach Bali käme... Der Mann hat erst zurück geschrien und uns gesagt, er könne uns ja das Geld zurückgeben und dann könnten wir sehen, wie wir das alleine geregelt bekommen, ist wütend abgerauscht, nur um zwei Minuten später wiederzukommen und zu sagen, dass der Bus in zehn Minuten da sei. Und wirklich: da stand ein großer Reisebus vor der Tür. :-) Der nicht unbedingt bequem war, aber das ging schon, die Sitze waren halt für indonesische Popos gemacht, daher passten auch fünf statt vier Sitze in eine Reihe... ;-) Wir haben eine Dreierbank bekommen und tapfer gegen alle Nachzügler verteidigt!
Der Bus ist schließlich, mit einer Verspätung von ca. zwei Stunden, direkt auf die Fähre gefahren. Wir durften aussteigen und oben an Deck oder eben unter Deck Platz nehmen. Die Sonne ging gerade unter und so hatten wir einen wunderschönen Blick auf den anderen Vulkan, den David am folgenden Tag noch besteigen wollte, bevor auch er nach Bali fährt.
Am Hafen auf Bali mussten die anderen dann aussteigen, weil sie nicht nach Denpasar im Süden, wie wir, sondern nach Lowina im Norden weiterfahren wollten. Zwischen diesen beiden Optionen konnten wir nämlich wählen, die waren in unserem Tourpaket mit 'drin. Ob das allerdings noch am selben Abend geklappt hat, nach Lowina zu kommen, ist fraglich, weil es nicht so aussah, als käme da noch irgendein öffentlicher Bus vorbei, schließlich waren wir ja um die zwei Stunden zu spät... Wir sind gespannt, was die anderen so berichten werden... ;-)
In Denpasar angekommen sind wir, nach kurzen Diskussionen mit den Taxifahrern, schließlich dem Ratschlag des Lonely Planets gefolgt und die Straße ca. 30 Meter hinunter gelaufen, wo sich gleich mehrere Hotels befanden. Wir haben uns für das erste entschieden und Nina ist einfach zur Rezeption stolziert, wurde mit einem „You are Tourist“ begrüßt, war perplecks, hat dann geantwortet „Yes, I'm a tourist“, alle haben gelacht und die Frau hinter der Rezeption hat ihr ein Zimmer für 50.000 RP angeboten. Nina hat es sich angesehen, Stefan geholt, zugesagt und während Stefan zahlte hat Nina das Mückennetz aufgehängt. Die nächsten beiden Touris hätten dann schon 110.000 zahlen sollen, haben die Frau aber auf 60.000 'runterhandeln können... ;-)
Wir haben uns dann zwei Nudelsuppen an der Rezeption geholt, sie dort verspeist und sind gleich ins Bett. So eine lange Reise in Minibus, Jeep, Fähre und Bus macht doch schon sehr müde...

Viele Grüße von Bali
Stefan und Nina





















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